Benefizregatta auf dem Chiemsee: Rotarier segelten für die Handicap-Abteilung des Segelclubs Prien Chiemsee.
Prien – „Service above self“ – also den Dienst am Gemeinwohl über die eigenen Belange zu stellen ist – das Motto, das sich die Rotarier gegeben haben.
In diesem Sinn trafen sich Mitglieder der International Yachting Fellowship of Rotarians (IYFR) aus sieben von acht Rotary Clubs, die der Südflotte angehören, beim Segelclub Prien Chiemsee (SCPC) in der Stippelwerft. Die Benefizregatta brachte 1500 Euro, die der Handicap-Abteilung des SCPC zugute kommen.
Der Segelclub Prien Chiemsee hat als einziger bayerischer Segelverein eine Handicap-Abteilung, ein Integratives und Leistungs-Segelzentrum (ILSZ). Zusammen mit dem Bayerischen Segelverband (BSV) unterhält er die größte Ausbildungsflotte für behinderte Segler in Deutschland.
Zur finanziellen Unterstützung der Inklusionsaktivitäten des SCPC und zur Freude am Segeln kamen unter der Leitung von Commodore der Südflotte Raphaela Stricker aus den Rotary Clubs Bogenhausen, München-International, München Residenz, Chiemsee, Altötting, Traunstein und Neustadt-Aisch 15 Segler mit und ohne Segelschein, um im Einklang mit den Elementen Wasser und Wind ihr Können unter Beweis zu stellen. Das ehrenamtliche Küchenteam des SCPC versorgte Mannschaften und Zuschauer mit Weißwürsten und anderen Schmankerln. Anschließend wurde Neptun mit einem kleinen Schnapserl gewogen gemacht.
Wettfahrtleiter Kai Schreiber gab das Startzeichen für insgesamt zwei Wettfahrten mit sechs Mannschaften auf privaten und clubeigenen Booten. Von den seglerischen Fähigkeiten der Mannschaften bei guten Windverhältnissen von vier bis sieben Knoten überzeugte sich auch der IYFR Deutschland Commodore Georg-Maria Hagemeyer. Nicht an der Regatta teilnehmende Rotarier konnten das Geschehen von Land und von einem Sicherungsboot aus verfolgen.
Dass der Wind sich des Öfteren launisch am Chiemsee dreht, musste auch Christian Rusitschka, ehemaliger Tempest-Weltmeister und diesjähriger Vizeweltmeister, feststellen, da er auf der Dehler 28 C mit seiner Mannschaft nicht den Sieg erringen konnte. Sieger der Benefiz-Regatta nach Yardstick wurde die Sonar-Mannschaft von Steuermann Bernhard Seidl mit Jörg Meierdiercks und Alexander Neufang. Sie konnten ihren „Heimvorteil“ gut nutzen.
Die Sonar ist eine Paralympische Bootsklasse und wird beim SCPC zusammen mit der 2.4mR im Rahmen der Inklusion für Segler mit und ohne Handicap eingesetzt. Sie ist ideal geeignet für Jörg Meierdiercks, der trotz körperlicher Einschränkungen 2016 an der Weltmeisterschaft in Medemblick teilgenommen hatte und zum Leistungskader des SCPC zählt.
Der zweite Platz ging an die Mannschaft mit Steuermann Norbert Kerl. Sein 20er-Jollenkreuzer war prominent besetzt mit Priens Bürgermeister Jürgen Seifert und dem Präsidenten des Rotary Clubs Chiemsee, Thomas Tramp, sowie Roland Kaess, der beim Finish körperlichen Einsatz zeigte.
Den dritten Platz belegte die Mannschaft von Frank Sehr mit Jana und Harald Stephan.
Bei der Siegerehrung lobte Vizepräsidentin Martina Blank im Namen des SCPC alle Rotarier für die Startgelder und großzügigen privaten Spenden, die der Segel-Ausrüstung und der gemeinsamen Ausbildung von behinderten und nicht behinderten Jugendlichen zugutekommen. „Inklusion wird im SCPC gelebt“, versicherte sie den Gästen des IYFR. mbl